Berichte
aus dem Schulleben und den Fachbereichen
Miteinander leben, miteinander reden. Von Toleranz, Antisemitismus und Verantwortung – gestern und heute
An einer der letzten Veranstaltungen, die noch in Präsenz im außerschulischen Raum stattfinden konnte, nahm am 09.11.2021 das W-Seminar „Verschwörungsmythen“ der Q11 mit Gewinn teil. An diesem Abend, der natürlich nicht ohne Grund an diesem geschichtsträchtigen Datum stattfand, versammelten sich zahlreiche Interessierte im Evangelischen Zentrum, selbstverständlich entsprechend der damals gültigen Corona-Bestimmungen, um sich damit zu befassen, was und warum antisemitische Stereotype (wieder) verbreitet werden, was das mit Verschwörungserzählungen zu tun hat und sich zu fragen, ob daraus Gefahren für eine offene und demokratische Gesellschaft resultieren.
Drei Referate vertieften die Kenntnisse des Publikums und sensibilisierten dieses für weitere Problemkreise. Herr Dr. Marcus Mühlnikel vom Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bayreuth und Bamberg befasste sich mit der Geschichte der Ausgrenzung von jüdischen Mitbürgern v.a. in Bayern von der Frühen Neuzeit bis in die jüngere Gegenwart. Während die Soziologin und freie Grafikerin Frau Dr. Britta Wagner im Anschluss daran unter Einbeziehung ihrer Sketchnotes eine sehr anschauliche Einführung in die Theorie der Verschwörungsmythen gab, informierte abschließend Herr Martin Becher vom Bayerischen Bündnis für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde schützen lebendig und anekdotenreich über die aktuelle Situation hinsichtlich antisemitischer Haltungen in Bayern sowie über den Zusammenhang von Extremismen und Verschwörungserzählungen.
Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule waren aber nicht nur als passive Zuhörer:innen gefordert, die ihre bereits vorhandenen Kenntnisse erweitern konnten, sondern gestalteten den interessanten Abend durch ihr musikalisches Können aktiv mit. Judith Schoppek (Violine), Dana Maier (Violine) und Leander Beierkuhnlein (Cello) sei an dieser Stelle für ihr Engagement herzlich gedankt.
Für die meisten der Beteiligten endete der interessante Abend mit vertiefenden Gesprächen, für das W-Seminar jedoch markierte diese Veranstaltung den Auftakt zu einer langfristig angelegten Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Bildungswerk Oberfranken-Mitte e.V. und den weiteren Mitveranstaltern. Im Frühjahr 2023 sollen die Ergebnisse dieser Kooperation dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hinter dieser besonderen Vereinigung von Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium und außerschulischen Bildungsinstitutionen steht federführend Frau Dr. Angela Hager, die in ihrer Profession als Studienleiterin beim Evangelischen Bildungswerk die Idee dazu hatte und den Weg ebnete. Vielen herzlichen Dank dafür!
Maresa Olschner